Spischoten, Spinnaker Schoten

In dieser Kategorie finden Sie Bootsleinen, die für den Einsatz als Spinnaker-Schoten sehr gut geeignet sind.

Der Spinnaker ist als leichtes, großes Vorsegel. Mit seiner ballonartigen Form ist es ideal für leichte bis mäßige Winde auf Kursen vor dem Wind oder raumschots. Ein „Spi“ wird mit freien Lieken gefahren. Lediglich an seiner Spitze (Kopf) ist er mit einem Fall und an den beiden unteren Ecken (Hals und Schothorn) mit zwei Schoten befestigt.

Welche der Ecken als Hals und welche als Schothorn bezeichnet werden, wechselt mit dem Wind. Mit Hilfe des Spi-Baums kann der Spinnaker aus der Abdeckung durch das Großsegel geholt und luvseitig gegen den Wind offengehalten werden. Am Ende des Spi-Baums befindet sich der Hals, an dem als Luv-Schot der sogenannte Achterholer oder Guy angeschäkelt ist. Die Lee-Schot bezeichnet man als Spi-Schot. Beim Halsen wird der Spi-Baum umgesetzt, also auf der ursprünglichen Seite gelöst und auf der anderen Seite wieder angebracht. Dementsprechend wechseln auch die Bezeichnungen der Schoten.

Wie die Bezeichnung Achterholer schon andeutet, die die Luv-Schot vornehmlich dazu, den Spi-Baum nach achtern zu ziehen und ihn so möglichst gut zum Wind auszurichten. Die ideale Ausrichtung des Spinnakerbaums ist dabei kursabhängig. Bei Kursen raumschots und vor dem Wind, sollte der Spi-Baum rechtwinklig zum scheinbaren Wind stehen. Bei Kursen zwischen Raumwind und Halbwind empfiehlt sich ein etwas kleinerer Winkel von ca. 75° zum Wind. Größere Veränderungen am Achterholer bedürfen dann auch eine Anpassung der Spi-Schot.

Achterholer und Spi-Schot können gemeinsam dichter geholt oder gefiert werden. Gleichzeitiges Fieren bewirkt ein Steigen des Spibaums, ein Öffnen der Lieken, mehr Schulter und ein flacheres Profil des Spinnakers. Werden beide Schoten dagegen dichtgeholt, ergibt sich die umgekehrte Wirkung: Der Bauch tiefer, was vor allem bei wenig Wind wünschenswert ist.

Während der Achterholer daher also nur bei Änderungen des Kurses oder des gewünschten Profils bedient werden muss, verwendet man die Lee-Schot laufend, um den Spinnaker zu trimmen. Ein guter Trimm ist dann erreicht, wenn das Unterliek hin und wieder leicht gegen das Vorstag hin einfällt. Die Spi-Schot muss dazu regelmäßig gefiert werden bis die Lieken an den Schulter sich zu kräsueln beginnen. Dieser Punkt muss gesucht werden, und die Spi-Schot anschließend wieder etwas dichter geholt werden.

Auch die Holepunkte der Schoten beeinflussen den Trimm. Die Holepunkte wieder können mit Hilfe von Barber Haulern gesteuert werden.

Für die Spi-Schoten sind sowohl das Zwei-Leinen- als auch das Vier-Leinen-System gebräuchlich. Das Zwei-Leinen-System wurde im Grunde zuvor bereits beschrieben: An Hals und Schothorn ist jeweils eine Schot angebracht. Die Funktion der Schoten (Achterholer oder Spi-Schot) wechselt mit jeder Halse. Beim Vier-Leinen-System wird dagegen mit doppeltem Geschirr gefahren. Am Hals ist sowohl der Achterholer als auch eine (loses) Spi-Shot angebracht und am Schothorn eine Spi-Schot und ein (loser) Achterholer. Beim Halsen wechseln dann lediglich die losen und die arbeitenden Leinen. Dieses Vier-Leinen-System ist mit etwas Übung einfacher und vor allem schneller zu handhaben, weshalb es von Regattaseglern bevorzugt wird.

Von Hals und Schothorn aus verlaufen die Schoten nach achtern. Dort werden sie umgelenkt und Richtung Plicht geführt. Die Schoten führt man außerhalb von Wanten, Stage, Reling und ggf. Bugkorb. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Leinen nicht daran scheuern.

Als Faustregel beträgt die Länge des Achterholers das 1,5- bis 2-fache der Bootslänge und die Länge der Spi-Schot das 2- bis 2,5-fache der Bootslänge. Der Durchmesser hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:

  • Gutes Handling beim Aus-der-Hand-Fahren
  • Segelfläche des Spis
  • Zugfestigkeit der Leine, die wiederum material- und konstruktionsabhängig ist

In der folgenden Tabelle haben wir die Empfehlungen des Herstellers LIROS für Sie die Dimensionierung der Spi-Schoten übersichtlich zusammengefasst.

Tabelle wird in Kürze ergänzt.

Wenn mit einfachem Geschirr gefahren werden soll, ergibt sich die Länge der beiden Schoten also nach der Länge der Spi-Schot. Beim Druchmesser richtet man sich dagegen nach dem Achterholer.

Die ständige Kontrolle des Spinnakers und der Spi-Schot ist sehr wichtig, um die Gefahr eines Sonnenschusses (es kommt zu einem unkontrollierten Ausbruch des Bootes nach Luv, woraufhin sich das Boot seitlich aufs Wasser legen kann) oder einer Patenthalse (Ausbruch nach Lee mit Umschlagen des Großbaums) gering zu halten.

Bei drohendem Sonnenschuss muss die Spi-Schot (Lee-Schot) sofort losgeworfen werden. So kann der Winddruck aus dem Segel entweichen. Aus diesem Grund sollten die Spinnaker-Schoten nicht mit Stopperknoten versehen werden, so dass man sie ungehindert ausrauschen lassen kann.

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